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Frankfurt/Berlin (dpa)
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Frankfurt/Berlin (dpa) - Die Corona-Krise sollte nach Auffassung von IG Metall und Naturschutzverband BUND für einen sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft genutzt werden. Zugleich müssten soziale Schieflagen verhindert werden, erklärten die Organisationen am Donnerstag gemeinsam. Der Staat könne die notwendigen Umbauprozesse unter anderem mit seinen gerade diskutierten direkten Beteiligungen an Unternehmen unterstützen. Die gestützten Betriebe sollten verpflichtet werden, die bestehenden Mitbestimmungsrechte zu achten, soziale Standards einzuhalten und ihr Geschäftsmodell an das 1,5-Grad-Klimaziel anzupassen. Konjunkturprogramme könnten nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch den Umbau zu einer umweltverträglichen und sozial gerechten Wirtschaft vorantreiben. Konkret kritisierten die Vorsitzenden Jörg Hofmann und Olaf Bandt die «soziale Schieflage» beim Kurzarbeitergeld, wenn der Staat den Unternehmen auch die Sozialbeiträge der Arbeitnehmer erstatte. Die Beschäftigten müssten hingegen mit dramatischen Einkommensbußen zwischen 33 und 40 Prozent die Hauptlast der Krise tragen. Das bringe Menschen in die Situation, dass sie ihre Miete oder ihren Lebensunterhalt nicht mehr finanzieren könnten.