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München (dpa)
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Athen (dpa) - Die griechische Regierung befürchtet, dass schon bald
wieder viele Migranten versuchen könnten, aus der Türkei nach
Griechenland zu gelangen. Es gebe Informationen, dass die Türkei eine
große Zahl von Migranten aus dem Landesinneren an die Küste der Ägäis
gebracht habe, sagte der griechische Verteidigungsminister Nikos
Panagiotopoulos dem griechischen Nachrichtensender Skai am Dienstag.
Diese Menschen könnten in den kommenden Tagen versuchen, zu den
griechischen Inseln Lesbos, Chios und Samos und damit in die EU
überzusetzen.

Schiffe der griechischen Kriegsmarine verstärken bereits seit dem
Osterwochenende die Küstenwache im Osten der Ägäis. «Die Verhinderung
der Einreise von Menschen, die illegal ins Land kommen wollen, das
ist der Befehl für alle Sicherheitskräfte zu Land und zur See», sagte
Panagiotopoulos dem Sender Skai weiter. 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Ende Februar
erklärt, die Grenze zur EU sei für Flüchtlinge und andere Migranten
offen. Daraufhin machten sich Tausende Menschen auf den Weg, um auf
dem Landweg aus der Türkei nach Griechenland zu gelangen.
Griechenland ließ sie jedoch nicht passieren.

Ein Flüchtlingspakt mit der EU von 2016 sieht eigentlich vor, dass
die Türkei illegale Migration in die EU stoppt und Migranten
zurücknimmt, die kein Asyl in Griechenland bekommen. Im Gegenzug
erhält sie unter anderem finanzielle Hilfe. Erdogan kritisierte, die
EU habe ihre Versprechen nicht gehalten. EU-Politiker warfen Erdogan
vor, Flüchtlinge für seine politischen Ziele auszunutzen.

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bdt0328
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