Ort/Quelle
Madrid (dpa)
Datum
Text

Madrid (dpa) - In mehr als 50 Städten Spaniens haben Tausende Menschen am Sonntag mit Autokorsos gegen eine umstrittene Bildungsreform der linken Regierung protestiert. Die größte Kundgebung fand in der Hauptstadt Madrid mit rund 5000 Fahrzeugen statt, wie die Nachrichtenagentur Europa Press meldete. Oppositionsführer Pablo Casado von der Volkspartei (PP) und die rechtspopulistische Vox-Partei kündigten Klagen vor dem Verfassungsgericht an. «Das Gesetz ist schlecht für die nationale Einheit», zitierte ihn Europa Press.

Das neue Schulgesetz sieht neben anderen vielkritisierten Änderungen die Abschaffung von Spanisch als einziger «offizieller Sprache» im Bildungswesen vor. Auch soll unter anderem der Religionsunterricht deutlich an Gewicht verlieren, was auch die katholische Kirche kritisiert hatte.

Zudem wird den sogenannten «Colegios Concertados» - das sind Privatschulen, die vom Staat teilfinanziert werden - die Geschlechtertrennung im Unterricht untersagt. Dies betrifft vor allem Schulen, die von der katholischen Kirche betrieben werden. Die Regionen dürfen darüber hinaus Grundstücke nur noch für den Bau öffentlicher Bildungseinrichtungen kostenlos zur Verfügung stellen. Auch wird der Wohnort bei der Schulzuweisung eine größere Rolle spielen. Es gehe um Chancengleichheit, betonte Bildungsministerin Isabel Celaá.

Schlagworte
ID
20201122T163423+0100bdt0329
Alle Tags
Bildung
Regierung
Demonstrationen
Spanien