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München (dpa) - Zahlreiche Schmetterlingsarten sind vom Aussterben bedroht oder zumindest stark gefährdet. «Selbst viele Allerweltsarten wie zum Beispiel das Tagpfauenauge oder die Kohlweißlinge sind im Bestand merkbar rückläufig», sagte Andreas Segerer, stellvertretender Direktor der Zoologischen Staatssammlung München, der Deutschen Presse-Agentur.

Nach Auskunft des Bundesamtes für Naturschutz in Bonn sind mindestens 60 Schmetterlingsarten in Deutschland ausgestorben. 494 weitere seien vom Aussterben bedroht oder unterschiedlich stark gefährdet.

Ursachen sind laut Experten unter anderem der Klimawandel, die intensive Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden und Düngern. Zudem werde der Lebensraum der Tiere immer kleiner. «Diese sind aus der Vogelperspektive nur noch winzige Inseln inmitten einer für alle Arten lebensfeindlichen Agrar- und Betonwüste», bemängelte Segerer.

Viele Landwirte versuchen mittlerweile, insektenfreundlichen Pflanzen mehr Platz einzuräumen. Nach Auskunft des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) gibt es im Freistaat inzwischen rund 23 300 Hektar Blühflächen, 2018 waren es rund 15 450. Die dort ausgesäten Blühmischungen seien vielfältig. Bienen, Schmetterlinge, Käfer, Spinnen und andere Insekten fänden hier Nahrung und je nachdem auch Nistmöglichkeiten.

Wer diese Flächen mit einer Blühpatenschaft unterstützen wolle, solle sich am besten über mehrere Jahre verpflichten, riet der BBV. Dann könne der Aufwuchs der Blühstreifen über den Winter stehen bleiben und die Insekten könnten in den verbleibenden Pflanzenteilen überwintern.

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