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Ohne Flug und Bahn direkt in einen Ort mit südlichem Flair: Das geht bei Jens Hansen innerhalb von wenigen Sekunden. Der Hobbygärtner hat sich den Urlaub in seinen Garten geholt - mit exotischen Pflanzen.

Rietz-Neuendorf/Cottbus (dpa) - Jens Hansen aus Brandenburg hat sich seinen mediterranen Urlaub direkt vor die Haustür gepflanzt. Sobald er aus seinem Gartenhaus tritt, steht er unter bis zu drei Meter hohen Bananenpflanzen. Mittlerweile stünden etwa 30 der imposanten Gewächse in seinem Garten in Hartensdorf, erzählt er der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Mit dem Klimawandel und höheren Temperaturen wachsen die Pflanzen von Jahr zu Jahr besser. Inspiriert wurde der 52-Jährige durch Urlaubsreisen und wollte auch in seinem Garten solche Art von Exotik.

Hansen blieb erst einmal skeptisch und bestellte vor acht Jahren zunächst über den Internet-Handel eine Pflanze - durch Ableger und Zukauf wurden es dann jedes Jahr mehr. «Die Pflanzen vermehren sich wie Unkraut, ich habe gar nicht mehr so viel Platz», meint der Hobbygärtner.

Ist er mittlerweile zum Selbstversorger geworden und kann sich vor geernteten Bananen kaum retten? Hansen winkt ab. Richtig reif werden die Bananen trotz Klimawandels hier nicht. Für die Früchte reiche die Reifungszeit in den Sommermonaten nicht aus. Hansen will außerdem die Pflanzen erhalten, Früchte würden das verhindern. Denn wenn die Banane blühe, sterbe die Pflanze ab, erklärte er. Lieber lässt er seine Gewächse ohne Bananen von Radfahrern bestaunen. «Guck mal, da steht ne Banane, sagen manche beim Vorbeifahren und die sehen mich in den Pflanzen manchmal gar nicht.»

Der Hobbygärtner schneidet zum Ende des Herbstes die Pflanzen auf bis zu 90 Zentimeter herunter und richtet ihnen dann ein «Winterquartier» ein. Keine leichte Aufgabe, denn die großblättrigen Gewächse müssen vor Frost geschützt werden und werden deshalb verpackt. Hansen montiert um die Pflanzen OSB-Platten und füllt den Raum mit trockenem Laub aus. Obendrauf auf die selbst gebastelten Kisten kommt dann ein Deckel und über alles eine wasserfeste Plane, beschreibt er.

Fürs exotische Flair sorgen auch zwei chinesische Hanfpalmen. Seit zwei Jahren züchtet er Wassermelonen, die er vorher anzieht. Urlaub im Garten sei prima, sagt Hansen. «Ich bin aber auch gern in südliche Gefilde gefahren, um zu schauen, wie dort die Bananenpflanzen wachsen und habe mich gefreut, dass sie so aussehen wie meine.»

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