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Brüssel (dpa) - Die Klimaschutzbewegung Fridays For Future hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für die Unterstützung des Baus einer Erdölleitung in Uganda und Tansania kritisiert. Die Pipeline werde die Umwelt und lokale Gemeinden in den beiden ostafrikanischen Ländern zerstören, sagte die prominente ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate am Donnerstag während einer Pressekonferenz am Rande des EU-Afrika-Gipfels.

An dem milliardenschweren Projekt, das Anfang Februar gestartet ist, ist der französische Ölriese Total beteiligt. «Beschämenderweise hat Macron [das Projekt] trotz seiner hochtrabenden Klimarhetorik selbst gutgeheißen», sagte Nakate. Das Öl soll in einer neuen, 1445 Kilometer langen Pipeline von Ölfeldern in der Nähe des Albertsees im Westen Ugandas durch Tansania bis zum Indischen Ozean gebracht und vom tansanischen Hafen Tanga aus verschifft werden. Man hofft auf eine Fördermenge von 230 000 Barrel pro Tag. Bereits 2025 soll das erste Öl exportiert werden.

EU-Mitgliedsländer ließen weiterhin Gelder in fossile Brennstoffe statt in Klimaschutzprojekte fließen, sagte die deutsche Umweltaktivistin Luisa Neubauer, eine der Hauptorganisatorinnen von Fridays For Future in Deutschland. Sie bezeichnete die leeren Versprechen der EU-Staaten als «obszön». Europa müsse aufhören, «Klima-Chaos» in Afrika zu schüren, forderte die Gruppe. 

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