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Kopenhagen (dpa) - Im Zuge der wachsenden internationalen Bedeutung der Arktis räumt Dänemark seinen eng verbundenen Partnern Grönland und den Färöer-Inseln mehr Befugnisse ein. Die größte Insel der Erde und die Inselgruppe im Nordatlantik erhielten eine wichtigere Rolle im Arktischen Rat, sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Donnerstagabend nach einem Treffen mit den grönländischen und färöischen Regierungschefs Múte B. Egede und Bárdur Nielsen in der Nähe von Kopenhagen.

Konkret soll eine Kontaktgruppe mit Ministern und Vertretern gebildet werden, die einen besonderen Fokus auf Sicherheit und Verteidigung legt. Dort bekommen Grönland und die Färöer mehr «Ellbogenfreiheit», wie es Frederiksen laut der Nachrichtenagentur Ritzau formulierte.

Beim Arktischen Rat - den wichtigsten Forum zur Zusammenarbeit in der Region rund um den Nordpol - soll Grönland künftig als Erstes für die Reichsgemeinschaft (Rigsfællesskabet) sprechen und Dokumente unterzeichnen. Das hatte bislang immer zuerst Dänemark getan, wie zuletzt beim Ministertreffen des Rates in der isländischen Hauptstadt Reykjavik zu sehen gewesen war. Nun sollen erst die Grönländer und dann die Färinger das Wort haben, ehe Dänemark folgt.

Grönland und die Färöer-Inseln zählen offiziell zum dänischen Königreich, sind aber weitgehend autonom. Aus Kopenhagen werden sie nach wie vor finanziell stark unterstützt. Die arktische Region wird angesichts der dort lagernden Rohstoffe und der durch den Klimawandel freier werdenden Schifffahrtsrouten für die Großmächte USA, Russland und China immer interessanter.

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