Ort/Quelle
Bonn (dpa)
Datum
Text

Bonn (dpa) - Während der Neubau von Photovoltaikanlagen in Deutschland boomt, herrscht bei Windrädern an Land weiter Flaute. Das zeigt das Ergebnis der jüngsten Ausschreibung der Bundesnetzagentur für die Ökostromförderung. An dem gemeinsamen Verfahren beteiligten sich ausschließlich Solarprojekte. Für Windenergieanlagen wurde erneut kein einziges Gebot abgegeben, wie die Bonner Behörde am Dienstag mitteilte.

Die Nachfrage nach der EEG-Förderung für Solaranlagen war so hoch, dass nicht einmal jedes zweite Gebot berücksichtigt werden konnte. Die Bundesnetzagentur hatte eine Leistung von 200 000 Kilowatt ausgeschrieben, eingegangen waren Gebote für über 500 000 Kilowatt. Von den 43 zum Zuge gekommen Anträgen entfällt fast die Hälfte auf Bayern. Die erfolgreichen Anlagenbetreiber erhalten einen garantierten Preis für ihren Strom von durchschnittlich 5,33 Cent je Kilowattstunde.

Bei der Biomasse war die Nachfrage deutlich niedriger als die angebotene Menge. Nicht einmal ein Drittel wurde erreicht. Die geringe Beteiligung in der Ausschreibungsrunde könnte nach Einschätzung der Netzagentur daran liegen, dass die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes einen deutlich höheren Höchstpreis für Biomasseanlagen ab der kommenden Runde vorsieht und Anlagenbetreiber deshalb mit der Gebotsabgabe warteten. Die Bundesregierung will mit der EEG-Reform, die derzeit im Bundestag beraten wird, auch den Bau von Windrädern und Solaranlagen vorantreiben.

Schlagworte
ID
20201124T131425+0100bdt0326
Alle Tags
Energie
Strom
Deutschland