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Hongkong (dpa) - Die Hongkonger Regierung hat die am Freitag verkündeten US-Sanktionen gegen führende Regierungsvertreter heftig kritisiert. Ein Regierungssprecher bezeichnete diese am Samstag als «schamlos und abscheulich» und warf den Vereinigten Staaten «Heuchelei» vor. Die Stadtregierung werde alle Gegenmaßnahmen der Zentralregierung in Peking gegen die USA unterstützen.

Im Streit um die Einschränkung der Autonomie Hongkongs hatten die USA Sanktionen gegen die örtliche Regierungschefin Carrie Lam und zehn weitere Personen erlassen. Sie befinden sich nach Angaben des US-Finanzministeriums nun auf einer Liste von Personen, deren Vermögenswerte die US-Regierung einfriert. Amerikaner dürfen mit diesen auch keine Geschäfte mehr machen. Regierungschefin Lam war zuletzt wegen der umstrittenen Verschiebung der Wahl in Hongkong um ein Jahr heftig kritisiert worden.

Auch der Direktor des chinesischen Verbindungsbüros in der Sonderverwaltungszone, Luo Huining, der auf der Liste steht, verurteilte die US-Sanktionen. Diese seien zudem ineffektiv, weil er keine Guthaben in den USA besitze, sagte er. Er bot an, 100 Dollar in die USA zu überweisen, damit sie eingefroren werden könnten.

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