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Rom (dpa) - Ein Anfang der Woche aus einem Wildtiergehege in der italienischen Provinz Trient getürmter Braunbär ist weiter auf freien Füßen. In der Nacht zu Mittwoch sei eine Bärin in der Gegend eingefangen worden, aber es handele sich nicht um das gesuchte Tier, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Bei seiner Flucht aus dem Alpinen Tierpflegezentrum Casteller bei Trient soll der Problembär «M49» dicke Metallstäbe verbogen und die Fassung eines Zauns beschädigt haben.

Es war schon die zweite Flucht von «M49» innerhalb eines Jahres. Im Juli 2019 hatte er sich aus derselben Einrichtung davongemacht. Sein Ruf als Ausbrecherkönig hat ihm den Spitznamen «Papillon» beschert, nach dem Helden des gleichnamigen Gefangenenromans des französischen Schriftstellers Henri Charrière (1906-1973). Mehr als neun Monate nach seiner ersten Flucht, in denen «M49» Dutzende Nutztiere gerissen haben soll, tappte er im April in eine Falle der Förster.

Italiens Umweltminister Sergio Costa appellierte am Mittwoch laut Medienberichten, «Papillon» nicht abzuschießen. «Er hat nie jemanden angegriffen. Er macht den Bären», sagte Costa. Provinzpräsident Maurizio Fugatti hatte zuvor gesagt, dass es schon viel zu viele Bären im Trentino gebe. «M49» trägt ein Signalband und wurde nach Angaben der Provinz zuletzt am Monte Marzola oberhalb von Trient geortet. Umweltschützer demonstrierten am Mittwoch dafür, den Bären in Freiheit zu lassen.

Im Trentino waren die Raubtiere mit einem Schutzprogramm extra wieder angesiedelt worden. Sie vermehrten sich so gut, dass dort inzwischen etwa 90 Tiere leben dürften. Im Juni hatte eine Bärin einen Vater und seinen Sohn am Monte Peller angegriffen und verletzt. Sie wird noch gesucht.

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