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Berlin (dpa) - Deutschlands Plastikmüll-Ausfuhren in andere Staaten sind deutlich gesunken. Im vergangenen Jahr seien rund 697 000 Tonnen Kunststoff-Exporte transportiert worden und damit ein Drittel (32 Prozent) weniger als 2020, teilte der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit. Hierbei geht es unter anderem um Industriefolien, Produktionsabfälle und Lebensmittel-Verpackungen.

Als mögliche Gründe für den Rückgang nannte der BDE eine gestiegene Inlandsnachfrage, Importrestriktionen in asiatischen Staaten und Corona-Folgen samt unterbrochener Lieferketten. Die Zahlen für die Monate Januar bis Oktober stammen vom Statistischen Bundesamt, die Monate November und Dezember sind Schätzwerte des BDE. Der Kunststoffabfall gilt als Rohstoff. Wird er regelkonform zu Granulaten verwertet, kann er in neuen Produkten eingesetzt werden, etwa in Polyester-Kleidung, Mülltüten oder Straßen-Pollern.

Vor allem Abfallexporte in Staaten außerhalb der EU sind umstritten. In einigen Fällen werden sie nicht ordnungsgemäß verwertet, sondern landen als Müll in der Landschaft. So sorgten zum Beispiel Fotos von deutschen Plastikverpackungen auf einer illegalen Deponie in Malaysia vor einigen Jahren für negative Schlagzeilen. Inzwischen sind asiatische Staaten aber restriktiver beim Import, um ihre Umwelt zu schonen. So sank die Menge des nach Malaysia exportierten Plastikabfalls von rund 170 000 Tonnen im Jahr 2020 auf 46 000 Tonnen im vergangenen Jahr.

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20220109T053012+0100bdt0037
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