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Colombo (dpa) - Nach einem Gerichtsurteil auf Sri Lanka muss ein ehemaliger Minister dort für die Aufforstung einer 2000 Hektar großen Fläche zahlen. Rishad Bathiudeen habe während seiner Amtszeit eine genauso große Fläche Naturschutzgebiet roden lassen, um dort rund 1500 muslimische Familien anzusiedeln, teilte das Gericht am Dienstag mit. Die Familien seien während des 26-jährigen Bürgerkriegs auf dem Inselstaat von tamilischen Aufständischen vertrieben worden. Tamilen sind wie Muslime eine Minderheit im Land. Der Konflikt endete 2009, nachdem das Militär die Rebellen brutal niedergeschlagen hatte. Dafür war der jetzige Präsident als Verteidigungsminister verantwortlich.

Bathiudeen, der selbst Muslim ist, verantwortete als Minister die Umsiedelungen. Das Naturschutzgebiet lag in einem Gebiet, wo viele Muslime leben. Wie viel er für die Aufforstung bezahlen muss, war zunächst unklar. Die für Wald zuständige Behörde soll während der kommenden Wochen einen Betrag bekanntgeben. Auf dem Inselstaat hat die Waldfläche in den vergangenen Jahren insgesamt abgenommen.

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20201117T095537+0100bdt0172
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Sri Lanka