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Duisburg/Frankfurt (dpa) - Autokäufer dürfen in diesem Jahr nicht mehr auf allzu hohe Rabatte bei Neuwagen hoffen. Im November haben sich die Hersteller bei der Verkaufsförderung stark zurückgehalten, wie aus der regelmäßigen Marktstudie des Duisburger CAR-Instituts hervorgeht. Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer vermutet, dass die Hersteller in der Corona-Krise mit Hilfe des Kurzarbeitergelds die Produktion kostengünstig heruntergefahren haben und in diesem Jahr die Neuzulassungsverluste nicht mehr ausgleichen wollen.

Einen guten Teil der Verkaufsförderung übernimmt aktuell weiterhin der Staat mit seiner «Innovationsprämie». In der Folge gab es bei vollelektrischen Neuwagen einen überdurchschnittlichen Preisnachlass von 36,7 Prozent. Die etwas geringer geförderten Plug-In-Hybride mit kombinierten Verbrenner- und Elektromotoren waren 27,9 Prozent unter den Listenpreisen zu bestellen. Viele Hersteller haben aber Lieferschwierigkeiten. Der Preisnachlass für sämtliche Top-30-Modelle einschließlich der Verbrenner betrug bei Internet-Anbietern hingegen nur 19,3 Prozent.

Händler und Hersteller ließen in dem Monat auch so wenige Autos auf eigene Rechnung zu wie noch nie in einem November in den vergangenen zehn Jahren. Sie machten nur noch ein knappes Viertel (24,7 Prozent) aller Neuzulassungen aus. Diese Autos werden üblicherweise als Vorführ- oder Lagerwagen mit deutlichen Preisnachlässen von um die 25 Prozent in den Markt gedrückt. In diesem Marktsegment spielt bis Jahresende noch die um drei Punkte abgesenkte Mehrwertsteuer eine Rolle als Kaufanreiz.

Dudenhöffer rechnet mit leicht höheren Rabatten im kommenden Jahr. Die Hersteller dürften sich gezwungen sehen, den Nachteil der wieder höheren Mehrwertsteuer für ihre Kunden auszugleichen. Allerdings werde das Kurzarbeitergeld auch im Jahr 2021 gezahlt, so dass die Produktion aus Sicht der Hersteller nicht zwingend schnell wieder hochgefahren werden müsse.

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