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Potsdam/Cottbus (dpa) - Die Waldbrandgefahr in Brandenburg steigt wieder an. Auch der Regen vom vergangenen Wochenende habe daran nichts geändert, so die Einschätzung des Waldbrandschutzbeauftragten des Landes, Raimund Engel. «Das war ein Tropfen auf den märkischen Sandboden.» Hohe Temperaturen und Sonneneinstrahlung ließen das Wasser rasch wieder verdampfen, die Trockenheit sei tief drin im Boden. «Die Gefahrenlage ist ganz schnell wieder da.»

2019 brannte es 417 Mal auf Brandenburgs Waldflächen. Mehr als 13 000 Hektar Fläche standen in Flammen. 2018 hatte es 512 Mal auf insgesamt 1674 Hektar gebrannt. Brandenburg verfügt über rund 1,1 Millionen Hektar Wald.

Engel setzt auf die Waldbrandzentralen mit Videoüberwachung im Land, die durch schnelles Alarmieren der Feuerwehren die Ausbreitung der Brände verhindern sollen. «Diese Technik, die dort verbaut ist, kommt aus der Weltraumforschung», erläuterte der Fachmann. Sie sei besser als jedes menschliche Auge. Hochauflösende Sensoren registrierten die Rauchwolken über den Baumkronen und meldeten dies an eine der Waldbrandzentralen. Diese informieren anschließend die Leitstellen.

Hoffnung setzt der brandenburgische Waldbrandschutzbeauftragte auch in den Waldumbau. Das Land plant, den Kiefernanteil zugunsten von Laubbäumen zu verringern, damit der Wald weniger anfällig für Schädlinge, Trockenheit und Brände ist. Waldbrandgebiete sollen wiederaufgeforstet werden, auf früheren Kiefernmonokulturen sollen stabile Mischwälder entstehen. In Brandenburg sind mehr als 70 Prozent der Bäume Kiefern.

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