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Berlin (dpa) - 43 Millionen Hektar tropischen Regenwalds sind nach Berechnungen der Umweltorganisation WWF in den vergangenen Jahren allein in 24 besonders stark betroffenen Gebieten zerstört worden. Das gehe aus Satellitendaten von 2004 bis 2017 hervor, teilte der WWF am Mittwoch in Berlin mit. Den größten Verlust gebe es im Amazonas in den Ländern Brasilien, Kolumbien, Peru, Bolivien, Venezuela und Guyana mit 18,3 Millionen Hektar. Zur Einordnung: Die Fläche Deutschlands ist mehr als 35,7 Millionen Hektar groß.

Der WWF betonte, dass auch Verbraucher in Deutschland eine Mitschuld an der Entwaldung trügen. «Für den Anbau von Futtermittelsoja, Kakao und Rindfleisch, das in die EU importiert wird, wird oft Wald vernichtet. Rund ein Sechstel aller in der EU gehandelten Lebensmittel tragen zur Entwaldung in den Tropen bei», heißt es in der Mitteilung. «Statt nur mit dem Finger auf Regierungen und Landwirte in Entwaldungshotspots zu zeigen, müssen wir uns ebenfalls an die eigene Nase fassen», sagte die Programmleiterin Wald beim WWF Deutschland, Susanne Winter, den Angaben zufolge.

Weiter erklärte sie, dass Regenwälder eine Gesundheitsvorsorge für Mensch und Natur seien. Beispielsweise speicherten sie Kohlenstoff und seien ein wichtiger Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. «Wir müssen daher dringend die Entwaldung aufhalten, sonst stoppt das Leben, wie wir es kennen», wurde Winter zitiert.

Zu den sogenannten Entwaldungshotspots zählen den Angaben nach auch Wälder auf Borneo (Indonesien, Malaysia), in Paraguay, Argentinien, auf Madagaskar und Sumatra. Fast die Hälfte der noch bestehenden Wälder in solchen Hotspots seien zudem stark zerstückelt, etwa durch Straßen oder Ackerflächen. «Das macht den Wald anfälliger für Trockenheit sowie Feuer und vertreibt dort lebende Tierarten.»

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