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Teheran (dpa) - Aus Protest gegen die Verurteilung eines Iraners wegen der Beteiligung an Massenhinrichtungen im Jahr 1988 hat Teheran seinen Botschafter in Stockholm vorübergehend zu Konsultationen zurückgerufen. Das gab der Sprecher des Außenministeriums, Nasser Kanaani, am Mittwochabend laut Nachrichtenagentur Isna bekannt. Im gleichen Zusammenhang hatte das iranische Außenministerium in der vergangenen Woche bereits den Geschäftsträger der schwedischen Botschaft in Teheran einbestellt.  

Hintergrund ist ein Urteil aus der vergangenen Woche: Der 61-jährige Iraner Hamid N. war wegen der Beteiligung an Massenhinrichtungen von politischen Gefangenen vom Bezirksgericht Stockholm zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht urteilte, dass der Mann im Sommer 1988 an schweren Verbrechen gegen das Völkerrecht sowie an als Mord eingestuften Straftaten beteiligt war. Das iranische Außenministerium hatte das Urteil bereits in einer ersten Reaktion als politisch motiviert verurteilt. Schweden müsse laut Teheran nun mit politischen Konsequenzen rechnen.

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